NT
E-04

Das verlorene Schaf

Vorschlag zum Erzählen der bibl. Geschichte mit Bildern

 

01 in der Schule

01 in der Schule
01 in der Schule

„ Mann, wie lange geht das noch?“, unruhig rutscht Henri auf seinem Stuhl hin und her. Es ist die letzte Stunde vor den Ferien. Die Minuten werden länger und länger. Nervös schaut Henri auf die Uhr an der Wand. „ Wann klingelt es bloß endlich zu den Ferien?“

Henri freut sich diesen Sommer besonders auf die Ferien. Er hat etwas ganz Besonderes vor. Zum aller ersten Mal darf er allein mit den Schafen hoch auf die Alm gehen und auf sie aufpassen. Er hat sich schon lange darauf gefreut.

Endlich ist er alt genug. Und während die Lehrerin noch spricht, stellt sich Henri vor, welche Abenteuer er dort oben erleben wird. Mitten hinein in seinen Tagtraum klingelt es.

Ferien, endlich Ferien!

02 Tschüss

02 Tschüß
02 Tschüss

„Tschüss! Machs gut! Bis heute Abend!“, ruft ihm seine Mutter noch hinterher und winkt Henri vor dem Haus zum Abschied. Henri hat ganz rote Wangen vor Aufregung. Heute ist der erste Ferientag.

Heute darf er zum ersten Mal mit der Herde hoch auf die Alm. Am Morgen ist er schon früh wach geworden und hat sich ganz schnell angezogen. Seine Mutter war ganz erstaunt, dass er so früh schon wach war. Henri schaut zum Himmel. Es ist ein herrlicher Tag. Die Sonne scheint und es sind nur ein paar kleine Wölkchen am Himmel zu sehen.

03 Auf der Weide

03 Auf der Weide
03 Auf der Weide

Es ist Mittag geworden. Die Schafe grasen friedlich auf der Alm. Henri genießt die Ruhe, endlich keinen Lernstreß mehr. Kein Matze, der ihn im Unterricht ärgert und ihm böse ihm Streiche spielt…

„ Komisch, was ist denn mit den Schafen los? Warum benehmen sie sich so merkwürdig?“, wundert sich Henri, „ Kommt da jemand?“. Und tätsächlich, er sieht einen Wanderer, der über die Alm wandert. „Grüß Gott!“, ruft der fremde Mann. „ Grüß Gott!“ „Hast du was dagegen, wenn ich hier bei dir Rast mache?“, fragt der Wanderer „Nö, ich freu mich über ein bisschen Gesellschaft.“, strahlt Henri.

04 Gespräch

04 Gespräch
04 Gespräch

Fasziniert schaut sich der Wanderer die Schafherde an, schließlich meint er: „ Respekt, du kennst die Schafe alle mit Namen? Aber wie schaffst du das, die sehen doch alle gleich aus?“ „Ja, klar siehst du das Schaf dort am Fels? Das ist Beate. Sie ißt besonders gerne die Blumen dort am Fels.

Sie sieht doch völlig anders aus als dort drüben die Brunhilde.“ „Ähm, ich weiß nicht. Die haben doch alle vier Beine, zwei Ohren und schönes Fell. Was ist bei denen der Unterschied?“, wundert sich kopfschüttelnd der Wanderer. Plötzlich fangen zwei Schafe an, sich zu rangeln. „ Hey, Magda, Klara hört sofort auf!“, ruft Henri rüber zu den beiden kämpfenden. Sofort spitzen die Beiden ihre Ohren, halten inne und gehen auseinader. „ Wahnsinn, die kennen und hören ja auf deine Stimme!“, kommentiert der Wanderer das Geschehen. „ Ich kenne auch einen Hirten, der hat so wie du eine Schafherde, nur viel, viel größer. Er ist ein guter Hirte, so wie du. Er kennt den Namen jedes einzelnen Schafes und wenn er eins davon ruft, sowie du vorhin Magda und Klara, hören sie auf ihn. Und wenn ein Schaf in Gefahr ist, dann kommt er und hilft ihm.“ „Ja, das hört sich nach einem guten Hirten an. Wie heißt er? Kenn ich seinen Namen?“, fragt Henri nach. „Sein Name ist Jesus.“

„Ach, der, von dem hab ich in letzter Zeit so einiges gehört. Er hat schon so einige krasse Geschichten erlebt (Aufzählung). Und der soll ein Hirte sein? Das verstehe ich nicht!“ meint Henri.

„ Oh ha, ich seh ich muss dir das ein wenig besser erklären.“, der Wanderer. „ Jesus hat den Menschen, die bei ihm waren ganz viele Geschichten erzählt, damit sie ganz wichtige Dinge begreifen und verstehen können. Eine Geschichte ging etwa so:

05 Bei den Schafen
05 Bei den Schafen

05 Bei den Schafen

Ein Mann hatte hundert Schafe. Von jedem Schaf wusste er den Namen und wenn er eines rief, dann hörte es auf ihn.

Die Schafe wussten, dass der  Hirte sie lieb hat. Er zeigte ihnen, wo besonders leckeres Gras und Blumen wuchsen, wo es Wasser gab und wenn sich mal ihr Fell in einem Dornenstrauch verfangen hatte, half er ihnen wieder heraus.

06 Abend
06 Am Abend

06 Am Abend

Jeden Abend brachte der Mann sie wieder sicher zu ihrem Stall zurück und verschloss ihn damit keine bösen Tiere herein kommen konnten. Aber einen Abend stimmte etwas nicht.

Der Hirte zählte, und zählte. Aber komisch, er kam immer wieder nur auf 99. Ein Schaf fehlte. Der Hirte wurde immer unruhiger und bekam Angst um sein liebes Schaf. Was mochte nur geschehen sein?

07 Wo ist das Schaf?
07 Wo ist das Schaf?

07 Wo ist das Schaf?

Hatte sich das Schaf verlaufen und wußte nicht mehr den Weg nach Hause? Wohl möglich hatte das Schaf sich auch verletzt und lag irgendwo blutend und verzweifelnd blöckend? Oder bedrängen es böse Tiere?

Ich könnte mir vorstellen, dass all diese Fragen dem Hirten durch den Kopf gegangen sind. Denn so viel konnte in der Zwischenzeit mit dem Schaf passiert sein.

08 Suche
08 Auf der Suche

08 Auf der Suche

Der Hirte läßt die anderen Schafe seiner Herde im Stall. Er macht sich auf die Suche nach seinem geliebten Schaf.

Er suchte sein Schaf überall. Auf der Weide, am Fluss, überall.

09 Gefunden

09 Gefunden
09 Gefunden

Endlich. Endlich fand er sein geliebtes Schaf in der Steppe wieder. Vielleicht knuddelte er es erst einmal. Der Hirte war so froh, dass er das Schaf wieder gefunden hatte.

Henri, weißt du, mit der Geschichte wollte Jesus etwas ganz tolles, wichtiges sagen. Er ist wie der Hirte in der Geschichte, der seine Schafe liebt und den Namen jedes einzelnen Schafes kennt. Jesus hat jeden Menschen sehr, sehr lieb. Dich hat er lieb und auch mich. Er weiß von jedem einzelnen Menschen den Namen und kennt ihn, was er mag und was nicht, vor was er Angst hat und über was er sich freut. -Ist doch echt der Hammer! Findest du nicht? Jeder einzelne ist ihm von Herzen wichtig.

Denk noch mal an die Geschichte zurück. Als der Hirte vor dem Stall stand und merkte, dass ihm ein Schaf fehlt, hat er nicht gesagt: „ Och, wat solls. Ich hab ja noch 99 andere Schafe. Wenn das doofe Schaf nicht mit mir kommt, muss es jetzt zusehen, wie es allein zurecht kommt.“ Bei Jesus ist das genau so. Du bist ihm wichtig! Du fehlst ihm ganz doll, wenn du nicht bei ihm bist!“ Henri runzelt die Stirn und fragt: „ Versteh ich nicht, wie kann ich denn zu ihm kommen? Es ist ja nicht so wie ich zu einem Menschen gehen kann und dann bin ich da.“ „Mhm, du hast recht“, meint der Wanderer, „ bei mir war es so, als ich 10 Jahre alt war, habe ich kapiert, was Jesus meint, nämlich: Ich habe dich ganz doll lieb, so wie du bist. Ich möchte für dich der gute Hirte sein. Ich will dir zeigen was Gut für dich ist und was du zum Leben brauchst will ich dir geben. Du brauchst nicht mehr allein zu sein. Ich möchte für dich da sein, deine Fragen, Probleme, Ängste hören. Denn du bist mir wichtig, zusammen stehen wir das durch. Darf ich dein guter Hirte sein?- Diese Frage stellt Jesus jedem Menschen. Und heute fragt er auch dich, Henri: Darf ich dein Hirte sein?“ Henri überlegte sich das ganze. Tief in seinem Herzen spürte er, dass die Antwort auf die Frage ja ist. Zusammen mit dem Wanderer spricht Henri ein Gebet und sagt Jesus, dass er von nun an sein Hirte sein soll.

Vers
10 Lernvers

10 Lernvers

Um sich besser daran zu erinnern und sich Mut zu machen, dass Jesus von nun an Henris Hirte ist, zeigt der Wanderer ihm einen Finger-Lernvers. „Schau Henri,“ fängt der Wanderer an, „nimm deine linke Hand. Jeder Finger ist ein Wort von dem Vers: Der Herr ist mein Hirte. Lass uns mal anfangen.

  • Nimm deinen Daumen in die Hand, DER,
  • dann den Zeigefinger,HERR,
  • nun den Mittelfinger,IST,
  • den Ringfinger kannst du ganz fest halten, MEIN,
  • und als letztes den Kleinenfinger, HIRTE.

DER- HERR- IST- MEIN- HIRTE. Psalm 23,1

 

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