AT
G-25

Bibeltext zu der Belagerung und Errettung Samarias

Diese Geschichte steht in 2.Könige 6:24 bis 7:20

Text nach der Neuen evangelistischen Übersetzung (NeÜ)

2.Könige 6

Elischa im belagerten Samaria

24 Einige Zeit später mobilisierte der syrische König Ben-Hadad sein ganzes Heer und belagerte Samaria. 25 In der Stadt kam es dadurch zu einer schweren Hungersnot, sodass ein Eselskopf schließlich 80 Silberstücke kostete und ein drittel Liter Taubendreck fünf Silberstücke. 26 Als der König eines Tages auf der Stadtmauer entlangging, schrie eine Frau zu ihm hoch: „Hilf mir, mein Herr und König!“ 27 Doch er erwiderte: „Wenn dir Jahwe nicht hilft, wie soll ich dir dann helfen – vielleicht mit etwas von der Tenne oder aus der Kelter?“ 28 Dann fragte der König: „Was hast du?“ Sie erwiderte: „Diese Frau dort hat zu mir gesagt: ‚Gib deinen Sohn her, den essen wir heute! Morgen essen wir dann meinen Sohn.‘ 29 So haben wir also meinen Sohn gekocht und aufgegessen. Als ich aber am nächsten Tag zu ihr sagte: ‚Nun gib deinen Sohn her, wir wollen ihn essen!‘, da hatte sie ihn versteckt.“ 30 Als der König das hörte, riss er seine Gewänder ein. Und weil er oben auf der Mauer stand, konnten alle sehen, dass er darunter den Trauersack auf dem bloßen Leib trug. 31 Da schwor er: „Gott soll mich strafen, wenn Elischa Ben-Schafat heute seinen Kopf behält!“

32 Elischa saß gerade in seinem Haus zusammen mit den Ältesten der Stadt. Der König hatte einen Mann vorausgeschickt. Und noch bevor der Bote zu ihm kam, sagte Elischa zu den Ältesten: „Seht ihr, wie dieser Mördersohn jemand hergeschickt hat, der mir den Kopf abschlagen soll? Passt auf! Wenn der Bote kommt, verschließt die Tür und stemmt euch dagegen, denn ich höre schon die Fußtritte seines Herrn hinter ihm!“ 33 Elischa redete noch mit ihnen, da war der König schon bei ihm und rief: „Seht doch, Jahwe hat uns alle ins Unglück gestürzt! Was soll ich noch länger auf seine Hilfe warten!“

2.Könige 7

1 Da sagte Elischa: „Hört das Wort Jahwes! So spricht Jahwe: ‚Morgen um diese Zeit werden im Tor von Samaria ein Eimer voll Feinmehl und zwei Eimer voll Gerste für ein Silberstück zu kaufen sein.'“ 2 Der Adjutant des Königs erwiderte: „Selbst wenn Jahwe Schleusen am Himmel anbringen würde – das ist unmöglich!“ Elischa entgegnete: „Pass auf! Du wirst es mit eigenen Augen sehen, aber nicht mehr davon essen.“

3 Nun gab es da vier aussätzige Männer, die draußen vor dem Stadttor saßen. Sie sagten zueinander: „Sollen wir hier sitzen bleiben bis wir sterben? 4 Wenn wir in die Stadt gehen, verhungern wir auch nur. Bleiben wir hier, sterben wir ebenfalls. Kommt, wir gehen ins Lager der Syrer! Wenn sie uns am Leben lassen, leben wir, und wenn sie uns töten, sterben wir eben.“ 5 So gingen sie bei Anbruch der Dunkelheit ins Lager der Syrer. Schon am Rand merkten sie, dass das Lager verlassen war. 6 Jahwe hatte die Syrer ein Getöse von Wagen und Pferden hören lassen, das wie der Lärm eines großen Heeres klang. Da hatten sie sich gesagt: „Seht, der König von Israel hat die Könige der Hetiter und Ägypter angeworben, dass sie uns jetzt überfallen!“ 7 So hatten sie bei Anbruch der Dunkelheit die Flucht ergriffen und waren um ihr Leben gelaufen. Ihre Zelte, ihre Pferde, ihre Esel und das ganze Lager hatten sie zurückgelassen, wie es war. 8 Die Aussätzigen gingen nun in eins der Zelte, aßen und tranken, nahmen Silber, Gold und Gewänder mit und versteckten alles. Dann gingen sie in ein anderes Zelt und nahmen auch von dort etwas mit und versteckten es. 9 Doch dann sagten sie zueinander: „Es ist nicht richtig, was wir machen. Heute ist ein Tag guter Botschaft. Wenn wir das auch nur bis morgen für uns behalten, machen wir uns schuldig. Lasst uns in die Stadt zum Palast des Königs gehen und dort melden, was passiert ist!“

10 So liefen sie zur Stadt, riefen die Torwächter an und berichteten ihnen: „Wir sind im Lager der Syrer gewesen und haben dort keinen Menschen mehr gefunden und auch keine Menschenstimme gehört. Wir fanden nur Pferde und Esel angebunden und die Zelte so stehen, wie sie waren.“ 11 Die Torwächter meldeten es im Palast des Königs. 12 Obwohl es mitten in der Nacht war, stand der König auf und beriet sich mit seinen Offizieren. „Ich will euch sagen, was die Syrer vorhaben“, begann der König. „Weil sie wissen, dass wir am Verhungern sind, haben sie das Lager verlassen und sich im Gelände versteckt. Sie haben gedacht: ‚Wenn die aus der Stadt herauskommen, werden wir sie lebendig fangen und in die Stadt eindringen!'“ 13 Da schlug einer der Offiziere vor: „Wir könnten doch fünf unserer letzten Pferde anspannen und nachsehen lassen. Es wird ihnen ja doch nicht anders ergehen als dem Rest der Israeliten, die ohnehin am Ende sind.“ 14 Der König ließ also zwei Streitwagen anspannen und sagte den Männern: „Fahrt hin und seht nach!“ 15 Sie verfolgten die Spur des Heeres bis an den Jordan. Der ganze Weg war mit Kleidungsstücken und Waffen übersät, die die Syrer auf der hastigen Flucht weggeworfen hatten.

Als die Boten zurückgekehrt waren und dem König Bericht erstattet hatten, 16 stürmte das ganze Volk aus der Stadt hinaus und plünderte das Lager der Syrer. Und nun kosteten ein Eimer Feinmehl und zwei Eimer Gerste tatsächlich nur noch ein Silberstück, wie Jahwe es angekündigt hatte. 17 Der König hatte seinem Adjutanten die Aufsicht über das Tor übertragen. Doch das Volk trampelte ihn zu Tode, so wie der Gottesmann es ihm gesagt hatte, als der König in sein Haus gekommen war. 18 Denn als Elischa dem König gesagt hatte: „Morgen um diese Zeit werden im Tor von Samaria ein Eimer Feinmehl und zwei Eimer Gerste für ein Silberstück zu kaufen sein“, 19 hatte der Adjutant entgegnet: „Selbst wenn Jahwe Schleusen am Himmel anbringen würde – das ist unmöglich!“ Darauf hatte Elischa ihm erwidert: „Pass auf! Du wirst es mit eigenen Augen sehen, aber nicht mehr davon essen.“ 20 Genauso kam es: Das Volk trampelte ihn im Tordurchgang zu Tode.


Die NeÜ ist eine Übertragung der Bibel ins heutige Deutsch – bibel.heute – und gut zum Vorlesen geeignet. Mit freundlicher Genehmigung von Karl-Heinz Vanheiden (© 2013) www.derbibelvertrauen.de