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C-16

Dina / Der Altar in Bethel

Vorschlag zum Erzählen der bibl. Geschichte mit Sandpainting-Bildern

Der Text steht in: 1. Mose 34 – 36

Ausgearbeitet von: Conny Klement  im: September 2013

Vorbemerkungen zur Zielgruppe

achtungDas Kapitel 34 behandelt ein schwieriges Thema. Es geht um Vergewaltigung und Rache. Hier muss man schauen, wie und ob man diesen Teil der Geschichte erzählt.

Es ist keine romantische Liebesgeschichte, sondern ein Bericht, der viele Fragen offen lässt, z.B. was Dina über Sichem dachte, ob sie ihn liebte oder nicht. Diese Frage wird nicht erörtert. Die Brüder holen sie gewaltsam nach Hause. Ihre Rache endet in einem extremen Blutbad. Das Ganze ist eine traurige Familientragödie mit grausamem Ende.

Für eine kleine Gruppe von Teenagern, mit denen man über das Thema Vergewaltigung sprechen möchte, kann diese Geschichte eine Gesprächsgrundlage bieten. Der Leiter sollte dafür gut vorbereitet sein.

So würde ich 1. Mose 34 jüngeren Kindern erzählen:

Ich hatte aus den Bildern eine Powerpoint gemacht, im Hintergrund ruhige Musik laufen lassen und dabei die Geschichte vorgelesen. (Ich hatte Musik von Kendra Springer Logozar; eines ihrer Alben hat auch eine creative commons Lizenz, ihr könnt es hier herunterladen.)

Dina- Jakob verlässt Mesopotamien

oder

Manchmal muss man neu anfangen.

01 Dina auf dem Weg
01 Dina auf dem Weg

Dina auf dem Weg zu ihren Freundinnen

1. Mose 34:1-3
Lea, die erste Frau von Jakob hatte eine sehr hübsche Tochter. Ihr Name war Dina. Dina lebte bei ihrer Familie in Zelten. Das Land in dem sie lebte hieß Mesopotamien und dort gab es noch andere Völker. Einmal ging sie ihre Freundinnen aus dem Volksstamm der Hiwiter besuchen. Als sie so unterwegs war sah sie ein Mann namens Sichem. Ohne zu fragen nahm er Dina und schleppte sie in sein Haus. „Die will ich für mich haben,“ sagte er, „Die bleibt bei mir. Fertig!“ Eigentlich hatte er Dina wirklich gerne, aber darf man sich so einfach einen Menschen nehmen und nicht wieder hergeben?

03 Sichem redet mit seinem Vater
03 Sichem redet mit seinem Vater

Sichem und Hamor

1. Mose 34:4-6    
Sichem ging zu seinem Vater und sagte: „das ist das Mädchen, dass ich haben will. Ich will sie heiraten. Du musst jetzt mit ihrem Vater reden und zusehen, dass der mir sie gibt“. Na, dass war ja wohl ein fordernder Sohn.
Sein Vater hieß Hamor. Dieser machte sich mit Sichem auf den Weg zu Jakob. Dina durfte nicht mit. Sie musste in Sichems Haus bleiben. Jakob war ganz geschockt. „Wie?“, sagte er „dein Sohn hat meine Tochter einfach genommen und  will sie nicht mehr hergeben? So geht das aber nicht.“

04 Sichem und Hamor bei Jakob
04 Sichem und Hamor bei Jakob

Sichem und Hamor bei Jakob

1. Mose 34:7-24   
Dann kamen Jakobs andere Söhne, die Brüder von Dina nach Hause und hörten, was geschehen war. Ihre Schwester sollte bei diesem Mann bleiben, nur weil der sie unbedingt haben wollte. Sie wurden richtig sauer. Keiner hat das Recht, unsere Schwester einfach zu nehmen und sie nicht wieder herzugeben. Bei unserem Volk ist das anders. So geht das nicht!“ Der Vater von Sichem war ganz verzweifelt. „aber er liebt sie doch so sehr und will sie heiraten, auch wenn sie nicht zu unserem Volk gehört. Ich finde, unsere beiden Völker sollten sowieso nicht so getrennt leben. Eure Mädchen sollten unsere Männer heiraten und unsere Mädchen Eure. Dann würden unsere Völker sich vermischen und wir könnten alle hier gut leben. Bisher gehört das Land hier nur uns und ihr seid Nomaden, die mit ihren Zelten hier wohnen. Wenn ihr wollt, könnt ihr Land kaufen und richtig hier leben und bleiben. Sichem mischte sich auch ein und sagte, dass er einen Brautpreis für Dina zahlen würde egal wieviel das auch sei.
Die Brüder dachten nach und dann schmiedeten sie einen Plan. Dieser Plan war nicht gerade gut, denn sie hatten sehr viel Wut im Bauch auf Sichem. „Gut,“ sagten sie, „wenn ihr die Regeln aus unserem Volk beachtet, kann Sichem Dina heiraten. Wenn ihr das nicht tut, ziehen wir weg.“ Damit war Sichems Vater einverstanden.

05b Dinas Brüder
05b Dinas Brüder

Die Brüder befreien Dina

1. Mose 34:24-31 
Drei Tage später gingen Dinas Brüder in den Ort, in dem Sichem und seine Familie lebte und töteten alle Männer. Auch Sichem und seinen Vater Hamor. Dann stahlen sie alle Rinder, Schafe, Ziegen und was sonst noch in der Stadt war, befreiten ihre Schwester und nahmen sie mit nach Hause. Sie hatten auch Frauen und Kinder aus dem anderen Volk gestohlen. Ja, ihre Wut war sehr groß.

Als sie dann zu ihrem Vater Jakob zurück kamen und dieser erfuhr, was seine Söhne aus Wut gemacht hatten, wurde dieser sehr traurig. Jetzt war es vorbei, friedlich im Land Mesopotamien leben zu können. „Kommt,“ sagte er „packt alles zusammen, wir ziehen von hier fort.“ Es tat ihm sehr weh, wie alles gelaufen war.
Jakob hatte auch Angst vor den anderen Leuten in Mesopotamien. Wenn die erfahren würden, was seine Söhne getan hatten, würden sie gegen ihn kämpfen. Das wollte er nicht.

(Hier kann man über die Frage der Rache sprechen. Wie ist das, darf man wenn jemand uns etwas Böses tut mit noch mehr Bösem zurückschlagen? Hilft es wirklich, wenn man Böses mit Bösem beantwortet? Was sagt Gott dazu? Kann man einen Feind lieben? Wie macht man das?)

06 Jakob fragt Gott
06 Jakob fragt Gott

Jakob fragt Gott wohin er gehen soll

1.Mose 35: 1 
Jakob fragte Gott, wohin er nun gehen sollte. Dieser sagte ihm: „gehe nach Bet-El. Dort bin ich dir schon einmal begegnet und an dieser Stelle baue einen Altar für mich.“ Was ist denn ein Altar? Ein Altar wurde oft aus Steinen gebaut . Wie ein Stück ganz breite Mauer. Dann legte man ein geschlachtetes Tier auf Brennholz oben auf den Altar und zündete es an. Manchmal opferten die Menschen auch Feldfrüchte. Opfer wurden oft als Bitte an Gott gebracht, damit er den Menschen die bösen Taten vergeben sollte. Gott erhörte die Bitte wenn sie ehrlich war und reinigte ihre Herzen. Dann ging es den Menschen wieder besser.

07b Götzen vergraben
07b Götzen vergraben

Alle Götzen werden vergraben

1.Mose 35: 2-4  
Bevor Jakob und sein ganzer Haushalt wieder auf Reisen gingen  befahl er seinen Leuten, dass sie alle Götzen und alles, das mit fremden Göttern zu tun hatte zu ihm bringen sollten. Davon wollte er nichts mitnehmen. Da kam viel zusammen. Viele seiner Diener und Dienerinnen hatten Hausgötzen, Fingerringe , Ohrringe und Armbänder, die sie vor bösen Geistern schützen sollten. Jakob wusste, dass das Gott nicht gefiel. Es wollte, dass nichts davon mit nach Bet-El kommen sollte. Die Leute sollten sich auch gründlich waschen und neue Kleider anziehen. Das würde ein Zeichen dafür sein, dass etwas ganz Neues anfing.

(Manchmal ist es gut, wenn man einen neuen Anfang machen kann. Wenn Situationen ganz verfahren sind und man keinen Ausweg weiß, ist es gut, zu stoppen und nachzudenken, ob der Weg, auf dem man ist noch richtig ist. manchmal ist es dann gut, woanders noch mal neu anzufangen. )

Die Leute brachten viel Schmuck und Götzenfiguren und Jakob vergrub sie alle unter einer Eiche bei Sichem.

08 Jakob zieht losJakob und seine Familie ziehen los

1.Mose 35:5-6      
Dann zogen sie los. Die Leute um sie herum waren so verschreckt von dem was passiert war, dass sie Jakob und seine Familie gehen ließen, ohne sie zu verfolgen. Ich glaube, Jakob war ziemlich froh, als er endlich außer Reichweite war.

Jakob baut in Bet-El einen Altar

09 Altar in Bet-El
09 Altar in Bet-El

1.Mose 35: 7  
So kam er nach Bet-El im Land Kanaan und baute dort den Altar für Gott. Er kannte die Stelle schon, denn vor langer Zeit war ihm Gott dort begegnet. Damals floh er vor seinem Bruder Esau. In dieser Nacht sah er die Himmelsleiter. Er war damals allein und hatte keine Familie mehr. Nun kam er mit seiner großen Familie wieder an die gleiche Stelle.
Sollte er Gott nicht dafür dankbar sein? Gott hatte versprochen, dass er ihn segnen würde und das hatte er getan.

10 Jakobs Amme
10 Jakobs Amme

Jakobs Amme

1.Mose 35: 8    
In Lus starb auch Jakobs Amme, die ihn großgezogen hatte. Sie war schon damals, als seine Mutter Rebekka seinen Vater Isaak heiratete, mit ihr weggezogen (1.Mose 24:59). Er begrub sie unter einer Eiche in Lus/Bethel.

(Wieso wird der Tod der Amme erwähnt? Was hatte sie für ihn bedeutet. Oft war es die Amme, die mehr Zeit mit dem Kind verbrachte, als die eigene Mutter, und nicht selten war sie eine enge Vertraute.)

Ein neuer Name für Jakob: ISRAEL

1.Mose 35: 9-13
Dann geschah etwas ganz besonderes. Gott gab Jakob einen anderen Namen. Er sollte ab jetzt Israel heißen.  Wenn Gott bei einem Menschen den Namen ändert hat das eine wichtige Bedeutung. So auch bei Jakob. Gott versprach ihm nochmals, dass er zu einem großen Volk werden würde. Das hatte er ja seinem Großvater Abraham schon versprochen und wenn man die Größe der Familie betrachtete wurde es auch immer sichtbarer. Dazu kam auch Gottes Zusage, dass sogar Könige von ihm abstammen würden. Gott hatte also große Pläne mit seiner Familie. Wie wichtig war es für Jakob, dass seine Kinder lernten, wer Gott ist und wie wichtig es ist, mit ihm zu leben und ihn nach seinen Plänen zu fragen.

12 Steinmal
12 Steinmal

Jakob richtet ein Steimal auf

1.Mose 35: 14-15      
Als Gott mit dem Gespräch mit Jakob fertig war, ging er wieder in den Himmel zurück. Jakob wollte nicht vergessen, wo der Platz war, an dem er diese so wichtige Begegnung mit Gott hatte und richtete einen dicken Stein auf. Er goss Wein und Öl auf den Stein und nannte die Stelle „Haus Gottes“. Bet-EL“.
Manchmal ist es wichtig, dass wir uns einen besonders schönen Tag oder einen Ort, an dem wir etwas Besonders Schönes mit Gott erlebten merken und uns etwas zur Erinnerung machen. Wenn wir dann daran erinnert werden können wir Gott immer wieder dafür danken. „Und vergiss nicht, was er Dir gute getan hat“
Jakob hatte auf Grund des Fehlverhaltens seiner Söhne alles verloren. Durch die Rache an Sichem und Hamor hatten sie große Schuld auf sich geladen. Jetzt versprach Gott nochmals genau mit dieser Familie seine guten Pläne durchzuführen. Er hat sie nicht aufgegeben. Die Geschichte zeigt, wie Gott auch dann mit uns Großartiges machen kann, wenn wir sehr versagt haben. Er schreibt auch auf krummen Linien gerade.
Dann zog er mit seiner Familie weiter.

13a Rahel stirbt
13a Rahel stirbt

Rahel stirbt

1.Mose 35:16-22
Jakob und seine Familie waren ja Nomaden und somit immer unterwegs. Auch die Frauen, die Babys bekamen waren immer dabei. Viele Frauen waren sehr stark und gesund. Sie bekamen ihre Kinder und ein paar Tage später konnten sie weiterwandern. Rahel, die Lieblingsfrau von Jakob bekam auch wieder ein Kind, aber es ging ihr nicht gut dabei. Sie starb bald nachdem das Baby zur Welt gekommen war. Das war zu dieser Zeit oft so, da es keine Ärzte oder Krankenhäuser gab, die den Frauen helfen konnten. Bevor sie starb nannte Rahel ihr Kind „Schmerzenskind“, aber Jakob nannte ihn „Glückskind“,“Benjamin“ denn er freute sich, das das Baby da war und es erinnerte ihn an seine geliebte Frau Rahel.

14 Jakob bei Isaak
14 Jakob bei Isaak

Jakob bei seinem Vater Isaak

1.Mose 35:22b-29   
Es gibt es auch noch einen schönen Teil in dieser Geschichte. Eine Familienzusammenführung! Jakob kommt zu seinem Vater Isaak zurück. Er kann ihm alle seine Kinder zeigen.
Isaak ist schon sehr alt und stirbt dann mit 180 Jahren. Seine Kinder, die Brüder Jakob und Esau beerdigen ihn. Wie schön für ihn, alle seine Enkel vor seinem Tod gesehen zu haben.

08 Jakob zieht los
08 Jakob zieht los

Jakob zieht weiter

1.Mose 36
Für die Herden, die inzwischen großen Familien und alles Hab und Gut von beiden Brüdern ist es zu eng geworden. Esau  zieht mit seiner ganzen Familie weiter. So trennen sich die beiden Brüder wieder.