AT
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Herkunft und Erhaltung des AT

Die Bibel

Das Wort Bibel (gr. Βιβλία, Buch der Bücher) bezeichnet eine Sammlungen von Schriften, die als Heilige Schriften die grundlegenden Urkunden des christlichen Glaubens bilden. Diese Schriften entstammen dem Judentum und dem Christentum. Die gesamte Bibel umfasst 66 Bücher. Der Begriff „Bibel“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Bibliothek oder Büchersammlung. Der Kirchenvater Hieronymus, (*347 – +420), nannte die Bibel auch „Divina Biobliotheca“, das heißt „göttliche Büchersammlung“

Die Bücher der Bibel

Die christliche Bibel besteht aus insgesamt 66 Büchern, beginnt mit dem 1. Buch Mose und endet mit der Offenbarung. Unterteilt wird die christliche Bibel in das Alte Testament (AT) und das Neue Testament (NT).

In römisch-katholische Bibeln sind meistens auch die sogenannten alttestamentlichen Apokryphen zu finden. Die Apokryphen (gr. ἀπόκρυφος, die verborgen) sind Texte, die nicht in den hebräischen Tanach aufgenommen wurden. Das geschah entweder aus inhaltlichen Gründen und weil ihre Autorität nicht allgemein anerkannt war oder weil sie erst nach Abschluss des Kanons entstanden sind. Diese Schriften entstammen der jüdisch griechischen Literatur, welche mit der Septuaginta im Zusammenhang stand.

Das Alte Testament

Als Altes Testament (abgekürzt AT) bezeichnet die christliche Theologie seit etwa 180 n.Chr. die heiligen Schriften des Judentums, die dort als Tanach bezeichnet werden. Es wurde ursprünglich auf Hebräisch, zu kleineren Teilen auch auf Aramäisch verfasst. Die grundlegende Übersetzung ins Griechische ist die Septuaginta (wissenschaftliche Abkürzung LXX), die zwischen 275 v. Chr. und 130 v. Chr. in Alexandria entstanden ist.

Der „Kanon“

Mit Kanon werden die Bücher der Bibel bezeichnet, die als „Heilige Schrift“, also als von Gott inspiriert, anerkannt sind. Das griechische Wort κανών (kanon) geht auf das hebräische קָנֶה (qaneh Ez 40,3 EU) zurück und bezeichnet ursprünglich ein Holz- oder Bambusrohr, das im Bauhandwerk als Messlatte, Lineal, Richtscheit oder Waagebalken verwendet wurde. Kanon heißt übertragen soviel wie „Maßstab“ oder „Regel“.

Der Kanon des Alten Testaments, die jüdische, überwiegend auf Hebräisch abgefasste Bibel entstand als fortlaufende Sammlung von Überlieferungen, die verschriftet wurden, als Wort Gottes und Zeugnis der Selbstoffenbarung Gottes weitergegeben und gedeutet wurden. Besonders in der Überzeugung, dass diese Schriften Gottes Offenbarung waren, lag der Motivation sowohl zu einer ständigen Auslegung für die eigene Zeit als auch zur verbindlichen Verschriftung, wortgetreuen, minutiösen und präzisen Abschrift derselben und auch der abschließenden Festlegung.

Im Neuen Testament werden Schriftgelehrte (Luther) als eine besondere Gruppe erwähnt. Es sind die Rabbiner. Sie tauchen in der Bibel erstmalig nach dem babylonischen Exil in Esra 7,6.11 auf.  Dort wird der Priester Esra als ein mit dem Gesetz Moses erfahrener Gelehrter der Schrift erwähnt. Die Aufgaben dieser Gelehrten waren Auslegung der Tora und der konkrete Praxisbezug der jüdischen Lehre im Alltag.

Sie waren auch für das kopieren der biblischen Texte verantwortlich. Von ihnen stammt der Masoretische Text (hebr. מסורה masora).  Er ist Ergebnis der streng geregelten Bearbeitung Bibel-Handschriften durch die Masoreten (Punktatoren, Nakdanim). Diese jüdischen Schriftgelehrten vokalisierten Konsonantentext, markierten Varianten, andere Lesarten, Parallelstellen und vermutete Fehler mit besonderen Zeichen, die man als Masora bezeichnete. Die Pharisäer sind eine aus den Rabbinern hervorgegangene Gruppierung.

Etwa 100 n. Chr. wurde im Judentum der Kanon endgültig festgelegt. Diese hebräischen Schriften bilden den dreiteiligen Tanach. Bereits zu der Zeit Jesu galt in Israel der Tanach schon als allgemein anerkannter hebräischer Kanon. Das NT zitiert aus allen alttestamentarischen Büchern, außer aus dem Buch Ester. Für Jesus waren diese Schriften „die Schrift“.

Der „Urtext“

Es gibt von der Bibel keine einheitliche Urschrift. Der Tanach bildet den hebräischen Urtext des Alten Testamentes. Dieser wurde von den Masoreten in bestechender gewissenhafter Form überliefert. Für die Römisch Katholische und Orthodoxe Kirche gelten auch die Apokryphen teilweise als kanonisch.

Die Schreiber des AT

Das Alte Testament ist eine Sammlung von 39 verschiedenen Büchern, dazu gehören historische Berichte, Lebensbilder, Gedichtesammlungen und Prophetien. Sie ist bis zu 3400 Jahre alt. Die Bücher des ATl wurden in einen Zeitraum von mindestens ca. 1000 Jahren (1400 – 400 v. Chr.) geschrieben und zwar von mehr als 30 Schreibern.

Die Schreiber des AT waren ganz unterschiedliche Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Kulturen kamen. So gab es z.B. den großen Propheten und Anführer Mose, den militärischen Führer Josua, den König Salomo, den Landwirt und Hirten Amos, den Staatsmann Daniel und andere mehr. Sie alle haben an ganz unterschiedlichen Orten unter ganz unterschiedlichen Bedingungen geschrieben. Mose schrieb in der Wüste, Jeremia in einem Kerker, David in den Bergen oder seinem Palast und auch Nehemia in seinem Haus. Das Alte Testament hauptsächlich in hebräisch, kleine Teile in aramäisch.

Mit der Zeit entstanden so die Bücher der Bibel. Mose werden traditionell fünf zugeschrieben. Als König David regierte waren wieder einige dazu gekommen und kurz nach der babylonischen Gefangenschaft (6. Jhdt. v.Chr.), zur Zeit des Schriftgelehrten Esra, war das Alte Testament nahezu fertig. Vierhundert Jahre vor Christi Geburt war der erste Teil der Bibel fertig gestellt, so wie wir ihn heute unverändert vor uns haben.