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B-08

Hiob

Vorschlag zum Erzählen der biblischen Geschichte:

Text: Hiob 1-3 und 42

 In diesem text geht es um Gottes Nähe in Not

Ausgearbeitet von: Conny Klement

im: September 2012

Die Bilder sind von Conny.

Hiobs Leben vorher

 Bild 1 (Hiob und Familie)

Hiobs FamilieHeute hören wir von einen ganz besonderen Mann. Sein Name ist HIOB. Er lebte vor langer Zeit in einem Land namens Uz.

Hiob hatte eine Frau, 7 Söhne und 3 Töchter. Er hatte seine Familie sehr lieb und achtete auf sie.

 

Bild 2 (viele Tiere)

Schaafherde

Auch hatte Hiob einen großen Bauernhof mit vielen Tieren. Er war ein sehr reicher Mann und brauchte sich keine Sorgen zu machen denn er hatte immer genug zu Essen für seine Familie.

Tiere.JPG Stellt Euch vor. Er hatte 7000 Schafe und Ziegen, 3000 Kamele, 1000 Rinder und 500 Esel.

Das war eine richtig großer Bauernhof und es gab viele Angestellte, die alle Tiere versorgten, Essen zubereiteten, sauber machten usw.

 Bild 3 (Traube, Weinglas)

Wein.JPG

 Die Söhne von Hiob brauchten nicht für ihr Essen zu arbeiten.

Sie feierten gerne und viel. Dazu luden sie sich gegenseitig ein und hatten viel Spaß. Zum Essen tranken sie ziemlich viel Wein.

Bild 4 (Altar)

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Wenn Hiob mitbekam, dass seine Kinder mal wieder sehr viel gefeiert hatten, machte er sich Sorgen, dass sie beim Feiern zu viel Alkohol getrunken und vielleicht Dummheiten gemacht hätten. So rief er sie am nächsten Morgen und brachte Gott ein Opfer für ihre Sünden. Er glaubte, dass durch das Opfer ihnen alles vergeben wurde, was sie falsch gemacht hatten, auch ihre schlechten Gedanken. Er wollte sie immer rein halten. Das war ihm sehr wichtig.

 Die Katastrophe

 Bild 5 (Hiob sitzend, Knechte nacheinander dazu)

PICT2905.JPGEines Tages geschah etwas Schreckliches.

Sein Knecht kam angelaufen und meldete, dass es einen Überfall gab und die Diebe alle Rinder und Esel mitgenommen hätten.

 

PICT2907.JPG

Bild 6  Kaum hatte dieser Mitarbeiter ausgesprochen, da kam der Nächste und berichtet, dass alle Schafe und Ziegen durch ein großes Feuer gestorben seien.

 

Bild 7PICT2909.JPG Auch dieser Knecht war gerade mit seinem Bericht fertig, als der Nächste gelaufen kam und atemlos erzählte, dass alle Kamele entführt wurden und die Diebe, eine Gruppe Nomaden, die Hirten getötet hätten.

Nur ich konnte fliehen“, keuchte der Knecht.

Bild 8 PICT2910.JPGDas Schlimmste kam noch. Ein weiterer Mann kam angelaufen und berichtete, dass ein Wüstensturm das Haus zerstört hätte, in dem seine Kinder gerade feierten und alle Kinder seien dabei gestorben.

Wie schrecklich! Hiob bekam eine schlimme Nachricht nach der anderen. Bis heute sagt man zu einer schlechten Nachricht:

„Das ist eine Hiobsbotschaft.“

 PICT2914.JPGBild 9 (Hiob traurig) Hiob wurde sehr traurig.

 Wenn Menschen damals ihre Trauer zeigen wollten, zerrissen sie ihre Kleider und legten sich mit dem Gesicht auf die Erde.

Hiob trauerte auch und sagte: „Gott hat mir meine Familie und allen Reichtum gegeben, nun hat er es wieder genommen. Ich bin sehr traurig, aber Gott will ich trotzdem treu bleiben“.

 Bild 10 (Hiob krank)PICT2929.JPG

Da kam noch mehr Kummer über ihn. Er bekam dicke Geschwüre an seinem Körper. Diese waren sehr schmerzhaft und Hiob wusste oft vor Schmerzen nicht wohin. Es war eine richtige Qual. Seine Frau sagte: „Hiob, hast du nicht langsam genug von deinem Gott? Vergiss ihn! Er ist an allem Schuld und du wirst bestimmt bald sterben“.

Hiob sagte zu ihr: „Nein, ich werde Gott nicht die Schuld geben. Wenn er uns Gutes gibt, nehmen wir es gerne an, aber wenn Schlimmes passiert schiebt man ihm die Schuld zu und ist böse mit ihm. Das nicht! Ich bleibe Gott treu“. Also litt Hiob weiter und beschwerte sich nicht. Kein böses Wort kam über seine Lippen.

Hiobs Freunde

 Bild 11 ( 3 Freunde auf dem Weg)PICT2917.JPG

Dann bekam er Besuch von seinen drei Freunden. Sie wohnten in verschiedenen Orten, hatte von Hiobs Kummer gehört und machten sich auf den Weg zu ihm. Seine drei Freunde waren Elifas aus Teman, Bildad aus Schuach, und Zofar aus Naama.

Als sie ihn sahen bekamen sie einen großen Schreck. Sie erkannten Hiob kaum, denn er sah echt schlecht aus. Er war ganz dünn geworden und die Geschwüre an seiner Haut waren schrecklich anzusehen.

PICT2921.JPGBild 12 Sie setzten sich zu ihm und sagten nichts. Stellt Euch vor, sieben Tage saßen sie da und sagten absolut nichts. Das muss sehr bedrückend gewesen sein.

Hiob hatte so starke Schmerzen, dass er dachte, es wäre besser gewesen, er wäre gar nicht geboren. Dann hätte er keinen Kummer und keine Schmerzen.

 Bild 13 Nun redeten seine Freunde mit ihm.PICT2925.JPG

Zuerst Elifas. „Gott hat dich so reich beschenkt“, sagte er „und du hattest so viel Erfolg. Bestimmt hast Du etwas ganz Schlimmes gemacht und Gott muss dich jetzt bestrafen. Wenn Gott das so macht, dann musst du das so annehmen

Hiob war ganz verzweifelt. Er merkte, dass sein Freund Elifas gar nicht begriffen hatte, wie groß sein Kummer war und wie weh ihm alles tat auch in seinem Herzen. Ja, Freunde wollen oft Rat geben, ohne den anderen wirklich zu verstehen. Das hilft dann gar nicht.

Habt ihr das auch schon erlebt, dass ein Freund Euch trösten will, aber irgendwie redet er völlig an dem vorbei, was euch wirklich Kummer macht?

Auch die beiden andern Freunde von Hiob, Bildad und Zofar, redeten mit ihm. Jeder meinte, er könne Hiob helfen mit seiner Meinung. Sie wiesen Hiob zurecht und sagten ihm, was er falsch gemacht hätte. Wenn es ihm so schlecht geht, dachten sie, muss er doch etwas verkehrt gemacht haben.

Hiob hatte das Gefühl, dass sie ihn einfach nicht verstanden. Er versuchte ihnen das zu erklären, aber es klappte nicht. Seine Freunde spotteten sogar über ihn und Hiob sagte: „Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen.“

Hiob war verzweifelt. Er beschloss, Gott alles zu sagen, auch was ihn wütend machte und dass er nicht verstehen konnte, wieso er so leiden musste. „Zu Gott kann ich ganz ehrlich sein“ sagte er, “der versteht mich“.

 Bild 14 (Nahaufnahme Gesicht Hiob Elihu)

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Dann kam noch ein anderer Freund dazu. Sein Name war Elihu. Er war viel jünger und deshalb wartete er, bis die Älteren zuerst gesprochen hatten. Das war höflich. Hiobs Freunde fanden, dass er irgendetwas falsch gemacht haben müsse, dass Gott ihn nun so bestraft, aber Elihu macht Hiob Mut, Gott besser kennen zu lernen.

 Gott und Hiob

Bild 15 (Hiob hört auf Gott)

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Und dann redete Gott auch selbst mit Hiob. Da konnte Hiob verstehen, wie unendlich klein er im Gegensatz zu Gott war. Er staunte, dass dieser Gott in seiner Größe das Elend einzelner Menschen sieht. Gott freute sich, dass Hiob so ehrlich zu ihm war.

Hiob sagte: „Ich hatte von dir nur vom hören sagen gehört, jetzt hat mein Auge dich gesehen.“ Es kam ihm vor, als hätte er Gott vorher nicht richtig gekannt und jetzt war er so froh, Gott besser kennen gelernt zu haben. In seinem großen Leid hatte er sich fest an Gott geklammert.

 Bild 16 (Gesicht Hiob gesund)

PICT2937.JPGNun wurde Hiob wieder gesund. Er lebte noch weitere 140 Jahre. Da die Freunde von Hiob mit ihren Worten gesündigt hatten, brachte Hiob ein Opfer für sie vor Gott und bat ihn, seinen Freunden zu vergeben.

 

 

 

Bild 17 (Hiob alt, neue Familie, viele Tiere)

Dann schenkt Gott ihm wieder viel Reichtum und noch mehr Tiere als vorher. Auch bekam er noch weitere 7 Söhne und 3 Töchter. Seine Töchter nannte er Jemima = Täubchen, Kezia = Zimtblüte und Keren-Happuch = Salbhörnchen.

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Für Hiob war aber der Reichtum nicht so wichtig, wie die Erfahrung, Gott besser kennen gelernt zu haben.

 Manche Menschen glauben, dass Gott wie ein Richter im Himmel sitzt und Allen, die etwas falsch machen, eine Strafe verpasst.

Hiob hatte begriffen dass Gott nicht so ist, sondern viel größer und weiter denkt. Wenn Menschen etwas Schlimmes geschieht, ist Gott da und will ihnen beistehen. Er selbst leidet mit uns und teilt unseren Schmerz.

Oft erleben Menschen gerade in großen Schwierigkeiten Gottes Nähe in ganz besonderer Weise. Wieso aber schlimme Dinge wie Unfälle, Krankheit und Tod passieren bleibt uns ein Rätsel und wir können es nicht erklären.

Wenn wir Freunde haben, denen es schlecht geht, sollte wir uns überlegen, wie wir ihnen wirklich helfen können. Ein tröstendes Wort kann wie eine heilende Salbe sein.